Hannah Modigh zählt zu den aufstrebenden Fotografinnen Schwedens. Durch ihre einfühlsamen, poetischen Essays und Bildbände von krisengeschüttelten Orten in den USA − sei es über von Drogen geplagte Kleinstädte in den Appalachen (Hillbilly Heroin, Honey) oder die verarmten Gegenden Lousianas (Hurricane Season) oder durch Portraits von schwedischen Jugendlichen auf der Suche nach Identität (Milky Way) − erreichte Modigh internationale Aufmerksamkeit.
Als Hannah Modighs erste Einzelausstellung in Österreich zeigt der FOTOHOF ihre neueste Arbeit Delta. Für die umfangreiche Serie aus kleinformatigen und intimen Fotoarbeiten, suchte Modigh in den vergangenen Jahren nach Spuren, die das Vorhandensein bzw. die Präsenz einer “Abwesenheit” darstellen.
“Einige Äste wachsen, andere trocknen aus, die Spuren bleiben zurück. So schweben wir, wie ein Delta. Meine Großmutter war 100 Jahre alt, als sie starb − kurz darauf wurde mein Kind geboren. Das Gefühl, dass der Tod durch das Leben ersetzt wurde, der Lauf der Generationen, wurde deutlich. ‘Delta’ ist eine Fotoarbeit über die Zeit. Seit fünf Jahren bin ich besessen davon, Bilder von der Zeit zu machen. Ich habe nach Spuren gesucht, die die Anwesenheit einer Abwesenheit darstellen, in der Leben und Tod unter einer fragilen Grenze zur Außenwelt vibrieren.”
Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Bildband Delta (Editions Bessards, Paris). Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit der Gallery of Photography in Dublin, Irland, wo sie ab März 2020 zu sehen sein wird.
Hannah Modigh wurde 1980 in Stockholm geboren, verbrachte ihre Kindheit in Indien und auf Österlen im Süden Schwedens. Sie studierte von 2002-2007 Fotografie in Kopenhagen und Biskops Arnö bzw. von 2012 bis 2013 Kunst am Royal Institute of Art in Stockholm. Durch familiäre Beziehungen realisierte sie viele ihrer Fotoprojekte in den USA. Modigh lebt und arbeitet in den USA und Stockholm.
>>www.hannahmodigh.se